Buchprojekt TapeArt

Geplante Anleitung zum Taparten! Erscheint Ende 2024…

Schöne Bühne

Die Schöne Bühne ist ein künstlerisches Improvisationsformat, bei dem verschiedene Künste (Musik, Zeichnung, Tanz) zusammen auftreten und eine Stunde lang improvisieren. Für Konzept, Planung und Durchführung sind Stefanie Tübinger und ich gleichermaßen verantwortlich. Die Ausgestaltung des Raumes und die Einladungen gehören zu meinen Aufgaben. Der Veranstaltungort ist die Gewerkstatt, Zuschauer und Zuschauerinnen sind meist um die 40-60 dabei.

Transparenz

Glas, Tod, Familie, Tesafilm - Konzept für Kunst im Schaufenster 2024

Der Tod ist für den Menschen der einzige Punkt sowohl absoluter Gewissheit (wir alle werden sterben) als auch radikaler Ungewissheit (niemand kennt ihn). Der Tod ist für uns insofern undurchsichtig und gleichzeitig transparent.
Etwas von dieser Dopplung findet sich auch in Bezug auf die Konstitution des Subjekts. Auch hier geht es um die teils not-wendige, teils nötigende Not der transparenten Undurchsichtigkeit: Um die wirksame Fiktion der Selbst - Welt - Durchsichtigkeit. Die Fiktion wir könnten uns selbst und die anderen verstehen, kennen, er-kennen und also durchschauen, strukturiert auch familiale Not. Das heißt, wir kommen einerseits nicht ohne diese Fiktion aus, uns selbst und andere zu verstehen, andererseits ist gerade dieses Festschreiben aggressiv, beschneidend, tödlich.
Aus dieser Rahmung ergeben sich Fragen für meine künstlerische Arbeit im Schaufenster: Was könnte TRANSPARENZ im Familienkontext bedeuten? Sind es die Personen aus den vorherigen Generationen, die durch uns durchscheinen? Wie transparent, halbtransparent oder opak tragen wir unsere Vorfahren und Geschichten mit uns? Warum will ich mich mit meiner Familie beschäftigen? Kann ich mir so selbst transparent(er) werden? Wo stoße ich da an eine Grenze? Wo bestehen Grenzen von Transparenz in diesem Zusammenhang?
Meine Kunstform ist TAPEART, die immer direkt auf die Räumlichen Gegebenheiten eingeht. Sie funktioniert nicht unabhängig vom Raum, ich arbeite und konstruiere Zeichnungen vor Ort. Klebestreifen für Klebestreifen tastet ich mich an das Thema heran und baue es künstlerisch auf. Die konkrete Zeichnung ist also in ungewiss.
Vor Beginn eine Zeichnung im/am Raum sind bekannt 1. theoretische Fundierung, 2. Material und 3. Gegebenheiten vor Ort: 

1. Meiner Klebestreifeninstallation bzw. Schaufensterzeichnung geht die Auseinandersetzung mit der Migrationsgeschichte meiner Familie voraus. Dieses größer angelegte künstlerische Forschungsprojekt wird verschiedene Ausdrucksformen finden, Kunst im Schaufenster ist eine davon. Ich arbeite theoretisch unter anderem mit Udo Baers DDR- Erbe in der Seele (2020). Außerdem greife ich auf den Fundus meiner interdisziplinären Arbeitsgruppe zum Thema DDR-Erbe in der Seele zurück. In dieser Gruppe sind Linda Groß (Soziologin), Gregor Hinz (Illustrator), Nadja Mitzkat (Journalistin), Jule Eichel (Künstlerin) und Adrian Giele (Religionswissenschaftler und Traumaberater), die gemeinsam mit mir auf der Suche danach sind, was von der vorhergehenden Generation selbst nicht transparent war und ist und sich dennoch zeigt und auch in unserer Generation transgenerational weitergegeben wird. Wir finden Spuren, Ähnlichkeiten in unseren Biographien und der Art, wie intransparent die Auseinandersetzung mit Gefühlen und Lebenswegen in der ehemaligen DDR war und ist. Diese Spuren will ich künstlerisch sammeln und verdichten. 

2. Mein Material ist Klebeband/Klebefolie. Ich werde in dieser Arbeit mit durchsichtigem bis opakem Klebband/Klebefolie arbeiten. Die Scheibe selbst soll die Scheinbarkeit ihrer Transparenz verlieren, die Scheibe wird Austragungsort/Sammelstelle für Spuren der eigenen Geschichte und ist damit weniger unsichtbar. Gleichzeitig wird die Beobachtbarkeit des Innenraums verändert. Die Situation des Schaufensters, als einer Art Aquariumsituation = alles drinnen ist sichtbar/beobachtbar, wird durch die Betonung der Scheibe über durchsichtiges Klebeband, weniger transparent. Das Thema des Ortes (Familie/Tod) wird aber dadurch bemerkbarer. Zusätzlich zum Klebeband werde ich Spuren/Fundstücken/Artefakten in meine Klebebandzeichnung einarbeiten. Dabei behalte ich mir vor, ob es einen partizipativen Anteil für diese Arbeit geben wird, ob also Betrachter*innen/Besucher*innen auch etwas hinzukleben können.

3. Ich werde hauptsächlich das zentrale Schaufenster von Innen mit durchsichtigem bis opakem Klebeband und Spuren/Fundstücken/Artefakten sammelnd bekleben. Auch der Raum dahinter, vor allem die Fensterbank werde ich für meine Zeichnung nutzen.
 

Altonale
JUN
2023

Kunst im Schaufenster
Thema Umbruch, Schaufenster: Bestattungen Rodehorst

HOPEN

hopen = hüpfen = hoffen ≠ Gewissheit + Wissen vom Tod

 

Ich hüpfe. Du hüpfst. Viele hüpfen.

Ich hoffe. Du hoffst. Viele hoffen.

Dehne mich aus, wachse, verzweige,

ent_wickle, werde groß, RIESIG, blähe auf, 

bekomme Risse, Linien, 

die erzählen was, Geschichten, 

sind Zeichen unserer Geschichten, lauern, 

uns zu verändern, auflauern uns zu bereichern.

Ich hüpfe rein. Du hüpfst rein.

Bin im Sprung, bist im Sprung,

in der Bewegung, keine Gewissheit.

rein in die Hoffnung, ins Bild, in den Riss, 

die Linie, ins Spiel, Wiederholung, rein

in das Verlieren und nicht Verlorensein.


 

 

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Sabeth Dannenberg

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